Japanische Enzephalitis

Definition und Verbreitung

Die Japanische Enzephalitis wird durch ein Virus verursacht, das nicht nur in Japan, sondern in weiten Teilen des asiatischen Raums verbreitet ist. Besonders betroffen sind ländliche Gebiete Südostasiens, z.B. Chinas, Indiens, Thailands, Vietnams und Indonesiens. Das Auftreten der Japanischen Enzephalitis unterliegt saisonalen Schwankungen. Darüber hinaus kommt es gelegentlich zu stärkeren Ausbrüchen, die eine gesonderte Beachtung verlangen.

Übertragungsweg

Die Japanische Enzephalitis wird durch Stechmücken übertragen. Die typischen Brutfelder dieser Mücken sind Gebiete mit ausgeprägter Wasserwirtschaft, z. B. Reisfelder und Regionen mit Schweinehaltung, was aber nicht heißt, dass sie nur dort vorkommen. Das Erregerreservoir bilden Vögel, Nagetiere, Haustiere und der Mensch. In den Endemiegebieten liegt die Übertragungsrate bei ca. 1 von 200 Mückenstichen.

Krankheitsbild

Falls nach der Infektion eine Erkrankung auftritt, was glücklicherweise nicht immer der Fall sein muss, kommt es zunächst nach ca. 7 – 14 Tagen zu einem grippeähnlichen Krankheitsbild mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Kinder und ältere Menschen sind insgesamt häufiger betroffen. Am Anfang kann die Erkrankung auch wie eine akute Vergiftung erscheinen, was gelegentlich zu Fehldiagnosen führt. Dieses Krankheitsbild heilt häufig folgenlos aus. Bei einem schweren Verlauf kann diese Infektionskrankheit schon am Ende der ersten Woche tödlich enden.
Bei schwereren Verläufen tritt eine Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns auf, was sich in starken Kopfschmerzen, Lichtscheu, Nackensteife, Lähmungserscheinungen und Bewusstseinstrübungen äußert. Bei diesem Verlauf sind Defektheilungen mit psychischen Veränderungen und dauerhaften Nerven- und Gehirnschäden mit ungefähr 25 % nicht selten. In ca. 30 % der Fälle, die mit einer Gehirnbeteiligung ein-hergehen, endet die Japanische Enzephalitis tödlich. Besonders gefährdet sind auch hierbei Kinder und ältere Menschen.

Diagnose und Therapie

Die Erkrankung wird über die klinische Symptomatik diagnostiziert. Ein Antikörpernachweis ist aus dem Blut möglich, stellt jedoch eine aufwendige und teure Untersuchung dar. Die Therapie beschränkt sich ausschließlich auf symptomatische Maßnahmen, wie z. B. Fiebersenkung, Bettruhe usw.

Verhalten bei Verdacht auf Japanische Enzephalitis

Da Infektionen bei Touristen selten sind und bei einem entsprechenden Risiko großzügig zu einer Impfung geraten wird, werden Sie kaum in die Verlegenheit kommen, sich um ein spezielles Verhalten bei Verdacht auf Japanische Enzephalitis kümmern zu müssen. Die meisten Symptome ähneln denen anderer Infektionskrankheiten. Suchen Sie deshalb sowohl im Aufenthaltsland als auch nach Rückkehr bei Auftreten von Fieber und anderen Beschwerden (s.o.) umgehend einen Arzt auf, der die weitere Diagnostik und Therapie übernimmt.

Vorbeugung

Da keine gezielte Therapie möglich ist, stellt die Impfung neben dem mechanischen Mückenschutz (siehe auch Informationen zum Mückenschutz) die einzig mögliche Schutzmaßnahme dar. Die Impfung ist in Deutschland allerdings aus kommerziellen Gründen nicht zugelassen. Wenn Sie den Impfstoff in Ihrer Apotheke bestellen, müssen Sie mit hohen Kosten rechnen, da er aus Südkorea importiert werden muß. Impfzentren (tropen- oder reisemedizinische Institutionen, Gelbfieberimpfstellen) haben den Impfstoff gelegentlich vorrätig, was für Sie deutliche Ersparnisse mit sich bringt. Da die Impfung gelegentlich auch zu Nebenwirkungen führen kann, wäre es empfehlenswert sich bei einer solchen Einrichtung impfen zu lassen, da diese die meiste Erfahrung mit dem Impfstoff und dessen Verabreichung haben.