Dengue-Fieber

Definition, Verbreitung und Übertragungsweg

Diese Viruskrankheit wird durch Stechmücken übertragen, die im Gegensatz zu den Moskitos, welche die Malaria verbreiten, überwiegend tagaktiv sind.
Für das Dengue-Fieber ist typisch, dass es immer wieder gehäuft in bestimmten Regionen in Form sogenannter regionaler „Epidemien“ auftritt.
Die Regionen, in denen die Krankheit heimisch ist, sogenannte Endemiegebiete, sind Südostasien, die pazifischen Inseln, Neuguinea, das tropische Afrika, Venezuela, Kolumbien, Equador, Brasilien, die Karibik, aber auch der Süden der USA. Wegen der hohen Infektionsrate (insgesamt etwa 50 Millionen Fälle pro Jahr) kommt es auch unter Reisenden immer wieder zu Erkrankungen.

Krankheitsbild

Das Dengue-Fieber kann in zwei verschiedenen Verlaufsformen auftreten. Die weit häufigere, mildere Form (auch “Fünf-Tage-Fieber”) äußert sich vier bis sechs Tage nach dem Stich einer infizierten Mücke mit plötzlichem Fieberanstieg, Kopfschmerzen und typischerweise heftigen Gliederschmerzen, die im englischen Sprachgebrauch den Begriff “break-bone-fever” geprägt haben. Zusätzlich können Husten und/oder Magen-Darmbeschwerden auftreten. Im Verlauf schwellen verschiedene Lymphknoten an und Leber sowie Milz vergrößern sich. Die Symptome dauern meist ca. 1 Woche an. Danach klingt das Dengue-Fieber häufig mit einem Hautausschlag ab. Die völlige Genesung, also die Wiederherstellung des Wohlbefindens kann allerdings auch erheblich länger dauern.
Wesentlich seltener ist die schwerer verlaufende, sogenannte hämorrhagische Form. Sie kommt fast ausschließlich in Südostasien sowie Kuba vor und tritt bei Reisenden, die sich dem Infektionsrisiko nur vorübergehend aussetzen fast nie auf, da es sich meist um eine Zweitinfektion handelt. Dieses schwere Krankheitsbild ist geprägt durch Kreislaufschock und Blutungsneigung sowie tödliche Verläufe. In Ausnahmefällen sind auch Hirnschäden beobachtet worden.

Diagnose und Therapie

Die Gefahr beim unkomplizierten Dengue-Fieber ist, zumindest in der Anfangsphase, die Verwechslungsmöglichkeit mit einer Malaria. Deshalb sollte bei entsprechenden Symptomen in Gebieten, in denen beide Krankheiten vorkommen, zur Sicherheit immer auch eine Blutuntersuchung auf Malaria (Plasmodien) durchgeführt werden.
Zur endgültigen Diagnosestellung können theoretisch die Antikörper im Blut bestimmt werden, was jedoch teuer ist, zeitlich langwierig ist und nur an spezialisierten Zentren möglich ist. Kreuzreaktionen zu anderen Viren können die Aussagekraft jedoch einschränken. Meist sind die Symptome wegweisend für die Diagnosestellung.
Eine ursächliche Behandlung (z. B. in Form einer virushemmenden Therapie) gibt es nicht. Der Arzt kann versuchen, die einzelnen Symptome zu behandeln, bzw. zu unterdrücken. Beispielsweise wirkt Paracetamol lindernd gegen Fieber und Schmerzen.

Verhalten bei Verdacht auf Dengue-Fieber

Im Aufenthaltsland: Suchen Sie sofort einen Arzt zum Ausschluss einer Malaria auf ! Dieser wird über die weitere Vorgehensweise entscheiden.

Nach Rückkehr: Bei neu aufgetretenen Symptomen bitte sofort einen Arzt aufsuchen und diesen auf die Reise hinweisen. Wenn die Erkrankung schon abgeklungen ist, sind keine weiteren Maßnahmen notwendig.

Vorbeugung

Zwar befinden sich Impfungen im Versuchsstadium, zur Zeit ist jedoch noch kein Impfstoff auf dem Markt erhältlich. Deshalb kann nur ein mechanischer Mückenschutz in Form Arme und Beine bedeckender Kleidung und mückenabweisender Lösungen (Repellentien) zur Vorbeugung dienen. Auf diese Maßnahmen sollte besonders tagsüber geachtet werden.