Ciguatera

Definition und Verbreitung

Die Fischvergiftung „Ciguatera“ wird durch das Ciguatoxin (Gift) hervorgerufen. Dieses Gift wird von kleinen Algen (Dinoflagellaten) produziert und gelangt über die Nahrungskette in die Fische. Über 200 Fischarten können die Vergiftung hervorrufen, am häufigsten Riff- und Raubfische (wie z.B. Barracudas, Schnappen, Makrelen). Die vergifteten Fische sind äußerlich nicht als gefährlich erkennbar. Das Gift ist hitzestabil und wird durch Kochen und Braten nicht zerstört. Ciguatera tritt immer wieder gehäuft in bestimmten Gebieten, sogenannten endemischen Gebieten auf, zu denen der Indische und Pazifische Ozean sowie die Karibik gehören. Eine saisonale Häufung findet sich im Frühjahr, insbesondere nach Unwettern.
Man rechnet im Jahr mit 10.000 – 50.000 Betroffenen bei einer Sterblichkeit von 0,2 %.

Krankheitsbild

Bei der Ciguatera treten ca. 1 bis Tage nach der Giftaufnahme Temperaturmissempfindungen auf, insbesondere eine Umkehr des Kalt-Warm-Empfindens, das schon nach Trinken kalter Getränke oder Einatmen kalter Luft entstehen kann. Weitere Erscheinungen sind Gefühlsstörungen wie Taubheitsgefühl, Juckreiz oder Brennen, besonders in Armen, Beinen und dem Mundbereich. Weiterhin können Durchfall, Kopf-, Bauch- und Gliederschmerzen sowie Koordinationsstörungen und Beschwerden beim Wasserlassen hinzutreten. Die Symptome können sich bei Alkoholgenuss verstärken. Der Verlauf kann milde sein, aber in Einzelfällen auch zu tödlichen Komplikationen führen, besonders durch Erregungsstörungen des Herzens.

Diagnose und Therapie

Vorgehen bei Verdacht auf Ciguatera
Sowohl im Aufenthaltsland als auch nach Rückkehr sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Hinter den zum Teil unspezifischen Symptomen können sich auch andere Erkrankungen verbergen. Der Arzt wird eine genauere Diagnoseabklärung durchführen und die Therapie übernehmen.

Vorbeugung

Dem Risiko einer Ciguatera, welches hauptsächlich in den Frühjahrsmonaten auftritt kann nur durch einen Verzicht auf Fischgerichte vorgebeugt werden. Reisende sollten bei Auftreten derartiger Erkrankungen in der Umgebung auf jegliche Fischgerichte verzichten, besonders auf solche, die große (Raub-) Fische enthalten, z.B. auch Fischeintöpfe und -suppen.