Amerikanische Trypanosomiasis („Chagas-Krankheit“)

Bei der Chagas-Krankheit (amerikanische Trypanosomiasis) handelt es sich um eine durch vorwiegend nachtaktive Raubwanzen übertragene Infektion mit den einzelligen Parasiten Trypanosoma cruzi. Diese ernst zu nehmende Erkrankung ist über weite Teile des südamerikanischen Festlandes verbreitet. Touristen infizieren sich jedoch nur extrem selten, da die Erkrankung meist mit extrem ärmlichen Lebensumständen, d. h. dem Leben in einfachsten Lehmhütten verknüpft ist.

Ca. ein bis vier Wochen nach dem Biss einer infizierten Raubwanze kann es an der Einstichstelle oder im Gesicht (einseitige Oberlid-Schwellung) zu einer Schwellung kommen.

Später treten uncharakteristisches Fieber sowie weitere Allgemeinsymptome hinzu. Der Herzschlag kann sehr beschleunigt sein und insbesondere bei jüngeren Menschen können Lymphknotenschwellungen, Blutbildveränderungen und Hautausschlag auftreten.

In einem späteren Stadium kann es zu einer Beteiligung des Herzens und weiterer Organe kommen, die sich vergrößern und ev. stark in der Funktion beeinträchtigt sind, was nicht selten einen dramatischen Verlauf mit Todesfolge bewirkt.

Die Diagnose gelingt meist durch einen direkten Erregernachweis bzw. die Durchführung einer spezifischen Immundiagnostik.

Die Krankheit kann mit verschiedenen Medikamenten behandelt werden, wobei ein prognostisch günstiger Ausgang von einem frühen Behandlungsbeginn abhängt.

Um eine Infektion und damit die Erkrankung zu vermeiden, sollte auf das Nächtigen in einfachsten Lehmhütten verzichtet werden. Moskitonetze können ebenfalls einen gewissen Schutz vermitteln.